Am Karfreitag, den 29. März 2023 um 18 Uhr kommt mit Paolo Oreni ein internationaler Konzertorganist in die Klosterkirche Scheyern. In der Reihe 900+ „Liturgie und Klang“ wird der Stummfilm „Der Galiläer“ gezeigt, den Oreni mit improvisierter Orgelmusik unterlegt.

Der Film, gedreht 1921 unter Regie von Dmitri Buchowetzki, behandelt in fünf Akten die Passionsgeschichte Jesu Christi. Beispielhaft sind Personenführung, Gestik und Mimik der Schauspieler. Emotional Maria und Magdalena, schockierend der Zusammenbruch des Judas Ischariot nach dem Verrat an Jesus, abgründig die hinterhältig-höhnischen Hohepriester, die ihre Macht schwinden sehen. Seltsam unnahbar und abgehoben, ohne emotionale Regungen Jesus Christus. Aufwendig die vielen Massen-Szenen, die in diesem einer der ersten Farbfilme zu sehen sind.

Paolo Oreni ist international renommierter Konzertorganist, wurde 1979 geboren und wird von der Süddeutschen Zeitung als „vielversprechenden talentierten italienischen Künstler, ein Wunder an Fähigkeit mit phänomenaler Präzision, die noch immer ihresgleichen sucht“ beschrieben.

Mit mehr als 2000 Konzerten in ganz Europa und darüber hinaus gehört er zu den derzeit erfolgreichsten Konzertorganisten. Er studierte zunächst in Bergamo und konnte seine Fähigkeiten dank Stipendien des Kulturministeriums von Luxemburg, seiner Heimatgemeinde und der dort ansässigen Genossenschaftsbank weiterbilden. Die Begegnung und Teilnahme an den Meisterklassen mit dem französischen Konzertorganisten und Dozenten Jean Guillou haben ihn ganz besonders geprägt.

Der Unkostenbeitrag beträgt 12 €, ermäßigt 8 €, Vorverkaufskarten gibt es im Klosterladen, unter 08441/752249 oder karten@basilikamusik.de.

Im Kloster Scheyern will man sich der traditionellen Kernaufgabe eines Klosters, der Pflege und Entwicklung von Liturgie ausgiebig widmen. Mit künstlerisch hochstehender Musik und Kunst aus allen Epochen soll versucht werden, die „neue Liturgie“ gemäß des II. Vaticanum in herausragender Weise zu bereichern und erfahrbar zu machen. Dabei geht es auch um einen experimentellen Ansatz, gottesdienstliche Feiern zu beleben und aus verschiedenen neuen Blickwinkeln zu sehen.