Sonntag | 2. November 2025 | 17.00 Uhr | Basilika
Pontifikal-Requiem zu Allerseelen mit dem Requiem Op. 9 von Maurice Duruflé
Ein Abend voller Trost, Hoffnung und musikalischer Tiefe: Am Allerseelentag erklingt in der Basilika Scheyern Maurice Duruflés Requiem im Rahmen der Reihe „900+ Liturgie und Klang“ – als feierliche Liturgie inmitten des Gottesdienstes
Mit der Konzertreihe „900+ Liturgie und Klang“ verfolgt das Kloster Scheyern ein besonderes Anliegen: große Werke der geistlichen Musik nicht nur im Konzertsaal, sondern wieder an ihrem ursprünglichen Ort erklingen zu lassen – in der Liturgie. Musik, die für den Gottesdienst geschaffen wurde, entfaltet ihre tiefste Wirkung, wenn sie im Rahmen von Gebet, Ritual und Glaubensgemeinschaft aufgeführt wird.
Am Allerseelentag, Sonntag, den 2. November 2025, um 17 Uhr, lädt die Basilika Scheyern zu einem feierlichen Pontifikalrequiem ein. In dieser besonderen Totenmesse gedenken Konvent und Pfarrgemeinde aller Verstorbenen des vergangenen Jahres.
Duruflés Requiem – Trost, Hoffnung und Versöhnung
Zur musikalischen Gestaltung erklingt das große Requiem op. 9 von Maurice Duruflé. Es wird vom Basilikachor Scheyern mit seinen Solisten aufgeführt, an der Orgel begleitet von Stefan Daubner.
Duruflé begann die Arbeit an diesem Werk im Jahr 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg. Erst 1947 wurde es vollendet und uraufgeführt. Das Requiem zeichnet sich durch eine einzigartige Klangsprache aus, die tief in der Tradition gregorianischer Gesänge verwurzelt ist und zugleich moderne harmonische Farben einbindet.
Im Unterschied zu dramatisch geprägten Vertonungen der Totenmesse – etwa bei Verdi oder Berlioz – betont Duruflé die kontemplative, tröstende Dimension der Texte. Sein Werk lässt die Hoffnung auf das ewige Leben, die Bitte um Frieden und die Sehnsucht nach Versöhnung hörbar werden. Besonders der Schlusssatz „In paradisum“ gilt als eine der schönsten musikalischen Visionen des Himmels und berührt bis heute Zuhörerinnen und Zuhörer in besonderer Weise.
Die Reihe „900+ Liturgie und Klang“
Die Aufführung steht in einer Reihe von Projekten, mit denen das Kloster Scheyern seit einigen Jahren geistliche Musik in ihrer liturgischen Verwurzelung erfahrbar macht. So wurde beispielsweise das Mozart-Requiem in einer Andacht aufgeführt, außerdem erklangen zwei Vespern: die Jugendvesper von Josef Rheinberger sowie Mozarts Vesperae solennes de confessore, ergänzt durch Antiphonen aus dem Scheyrer Psalter.
Auch kleinere Besetzungen haben den liturgischen Raum erfüllt – etwa Grabmusiken am Karfreitag mit Orgel und Violine in der Form der Passacaglia oder die Leçons de ténèbres von François Couperin mit Gambe, Basso continuo und Sopran. Einen besonderen Akzent setzte zudem die Aufführung des Stummfilms „Der Galiläer“ mit eigens gestalteter Orgelmusik am Karfreitag.
All diese Veranstaltungen eint das Anliegen, Musik und Liturgie zu einer Einheit zu verbinden, die Herz, Verstand und Sinne anspricht.
Einladung an alle
Der Eintritt zu diesem besonderen Gottesdienst ist frei. Spenden zur Förderung der Kirchenmusik am Kloster Scheyern sind herzlich willkommen.
Das Kloster Scheyern und seine Basilika laden alle Gläubigen, Musikfreunde und Interessierten ein, diesen Allerseelentag in der Kraft von Liturgie und Musik zu begehen.