ENERGIEWIRTSCHAFT

Energieversorgung im
Sinne der Nachhaltigkeit

Wir alle tragen Verantwortung für Mensch, Natur und Umwelt sowie für eine nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlagen. Als Benediktinerabtei nehmen wir unseren Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung unter anderem durch eine nachhaltige Energieversorgung wahr.

 

Durch alternative Energieformen und umweltgerechter Nutzung von Ressourcen haben wir in der Region Zeichen gesetzt. So begann alles mit einer kleinen Hackschnitzelheizung als Pilotprojekt im Jahre 1996. Die Einweihung unseres innovativen Biomasse-Heizkraftwerks folgte bereits zehn Jahre später. Zur Unterstützung der Stromversorgung reiht sich dem Kloster Scheyern der Bereich Solarenergie an.

Biomasse-Heizkraftwerk –
Erzeugung von Wärme, Dampf und Energie

Eine effiziente und stabile Wärmeversorgung ist für die Benediktinerabtei und deren Einrichtungen unerlässlich: Neben der Berücksichtigung des gesamten Klosterkomplexes mit Kirche, Berufs- und Fachoberschule, angrenzendem Wohnheim für die Schüler sowie Gäste- und Tagungshaus gilt es, die Wirtschaftsbetriebe wie Klosterschenke, Metzgerei, Gärtnerei und auch den Prielhof mit Energie aus der gleichen Quelle zu versorgen. Ebenso wird für die Klosterbrauerei Energie in einer anderen Form benötigt: Prozessdampf ist dort von großer Wichtigkeit.
 
Es gingen drei Jahre Planungs- und Ausführungsphase voraus, bis die Anlage am Prielhof schließlich im November 2005 in Betrieb genommen werden konnte und erste Wärme lieferte. Ökologisch wie auch ökonomisch hat die Abtei damit, ohne direkte staatliche Zuschüsse, Entscheidendes für die Weiterentwicklung von Energiegewinnung aus Biomasse geleistet.
 
Im Vordergrund stand dabei die Nutzung klosterzugehöriger Ressourcen und nach­wachsender Rohstoffe. Das bisher schlecht vermarktbare Schwach- und Gipfelholz aus dem Klosterforst bekam dahingehend eine neue Bedeutung. Da das Verbleiben dieser Rand­sortimente den Käferbefall stark fördern, stellen sie eine sinnvolle Ver­wertungs­möglich­keit dar. Mit der eigenen Erzeugung von Biomassebrennstoff und dem Betrieb eines ent­sprechenden Heizkraftwerkes können zudem heimische Arbeitsplätze gesichert werden.
 
Im Gegensatz zur Verbrennung fossiler Brennstoffe bringen Biomasse-Anlagen keine zu­sätzlichen Belastungen, sondern gelten als umweltneutral. Bei der Verbrennung von Holz werden nur die beim Wachstum gebundenen Stoffe wieder freigesetzt. Sie bilden die Grund­lage für den Wachstum weiterer Bäume und Pflanzen. Der biologische Kreislauf kann neu beginnen. Daher ist dieser Prozess CO2-neutral. Hervorzuheben ist auch die Bilanz der Einsparung an Kohlendioxid mit 2751 Tonnen pro Jahr im Vergleich zu einer herkömmlich mit Öl befeuerten Anlage.

Inbetriebnahme des
Biomasse-heizkraftwerk

Diplom-lngenieur Sebastian Wirth (4. von rechts) erläuterte bei der offiziellen Inbetriebnahme den Ehrengästen die Anlage (von links): Landrat Rudi Engelhard, Ministerialdirigent Peter Wackerl, MdL Max Weichenrieder, Cellerar Pater Lukas Wirth, MdL Erika Görlitz und Abt Engelbert Baumeister.

Photovoltaikanlagen

Alles Leben auf der Erde nutzt jeden Tag die Energie aus der Wirkung der Sonne. So wachsen und gedeihen auch Pflanzen mit Hilfe der Sonnenstrahlung und bauen Biomasse auf. Als Ergänzung zu unserem Biomasse-Heizkraftwerk lässt sich die Kraft der Sonne auch direkt verwerten. Die auf den Dächern des Prielhofs installierten Photovoltaikanlagen nutzen die Sonnenstrahlung ohne Umwege und wandeln diese in Strom um. Damit ist es dem Kloster Scheyern möglich, den gesamten Energiebedarf zu decken und ihren Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen.